Neben dem, das ich mir nach meiner letzten großen Reise jetzt wieder eine neue Wohnung suchen und einrichten muss, ist es gar nicht so einfach einen Blog zu führen, doch der Plan für die Tuktuk-Tour steht unverrückbar.
Es ist schon faszinierend, welche Faszination unser Plan bei anderen Leuten auslöst und wie viele gerne daran teilhaben wollen. Erst vor wenigen Tagen stand ich in Karlsruhe an einer Bushaltestelle und erzählte einem Bekannten von dem Plan mit dem Tuktuk knapp 10.000 km zu fahren.
Ich merkte schon während ich rede, wie der Mann vor mir plötzlich aufmerksam und hellhörig wurde. Kaum erwähnte ich Sri Lanka drehte er sich um.
„Ich komme aus Sri Lanka! Wollen sie wirklich mit einem Tuktuk hier her fahren?“
Er ist begeistert von der Idee und vor lauter Reden lasse ich meine Bahn einfach fahren. Erst die nächste nehme ich, so interessant und anregend war das Gespräch mit ihm. Im Zug erzähle ich dann meinem Bekannten weiter von unseren Plänen. Es dauert keine 5 Minuten, das klinkt sich der Herr, der neben uns sitzt mit in das Gespräch ein.
„Also wenn ich 10 Jahre jünger würde, würde ich sofort mitfahren!“
Diese Reaktionen passieren mir in letzter Zeit laufend, viele wollen mitfahren, also ob sie keine Angst vor der Strecke hätten. Bei meiner Afrikareise war das vor einem Jahr noch ganz anders. Damals habe ich händeringend Leute gesucht, die von vorneherein Lust gehabt hätten mitzufahren, doch zeit hatte da plötzlich keiner und viele haben mir sogar abgeraten diese Tour zu machen.
„Afrika, der Schwarze Kontinent ist gefährlich“
„Gib bloß auch auf dich, da hört man so viele schlimme Dinge“
„Da wird man so leicht ausgeraubt!“
Dabei ist die Tour jetzt in meinen Augen viel gefährlicher als jene, die ich zuvor durch Afrika gereist bin. In Afrika konnte ich Krisengebiete wie Nigeria o.ä. einfach überfliegen, mit dem Tuktuk geht das nicht, hier müssen wir vorrausichtlich durch mindestens eines oder mehrere Krisengebiete durch, keine Kriegsgebiete, aber Gebiete, welche für ihre unsichere Lage bekannt sind, wie z.B. die pakistanisch/iranische Grenze, oder vorbei an der Republik Bergkarabach und der dannach folgende Routenteil hängt fast vollständig von der politischen Lage in der Türkei ab.
Dennoch gibt es viele, die mir sagen:
„Das ist cool! Drei Monate bekomme ich aber keinen Urlaub,vlt. kann ich mal 2 Wochen mitfahren?“
Ich bin gespannt wie am Ende die Mannschaft aussehen wird, denn es gab immer wieder schon Leute, die sich um meinen Beifahrerplatz im Tuktuk quasi beworben haben. Ich habe zwischen durch schon mal mit dem Gedanken gespielt, ihn meistbietend zu versteigern um damit unsere Reise zu refinanzieren…
Ich ca. 1,5 Montan war ich in Marokko, hier war ich mit drei Leuten meines Alters unterwegs. Es hat viel Spaß gemacht mit den dreien eine Woche unterwegs zu sein und ich hatte die Chance ergriffen und bei einem von den dreien einen kleinen Surfkurs gemacht. Mit in dem Team war auch ein Mädel, dass auch unbedingt mit wollte auf unsere Tour im Tuktuk. Sie war gechilled und ließ sich etwas von einem Kulturschock nicht anmerken. Deshalb sagte ich ihr zunächst zu, doch nach zwei Tagen stellte sich raus, dass sie wohl eher zu gechilled ist – die Gruppe musste fast immer auf sie warten, sie verlor ständig irgend Etwas irgendwo und als ich mit ihr in Marrakesch war, verbrachte sie ¾ der Zeit damit etwas zum Rauchen zu finden.
Ich beschloss, dass mir für unsere Gruppe das Risiko zu hoch ist und sagte ihr schließlich wieder ab. Schade, war sie doch eigentlich eine sehr sympathische Frau, doch meine Entscheidung bestätigte sich am Flughafen schließlich, als ich schon im Flieger saß und sie alleine verwirrt über das Rollfeld vor dem Terminal laufen sah, scheinbar hatte sie sich auf dem Fußweg zu ihrem Flugzeug wohl verlaufen…
Das Treffen mit Pue gestaltete sich indes auch als nicht ganz so einfach. Eigentlich wollte er seit Mitte Januar in Berlin sein, doch irgendwas verhinderte das bei ihm. Ihn wollten wir eigentlich anheuern für uns schon mal Ausschau nach den Tuktuks zu halten, damit wir Ende des Jahres nur noch hin müssen um technisch alles zu klären. Es wird also nie langweilig bei der Mission Tuktuk to go!
Immerhin die Werbung klappt, so haben wir jetzt schon mal das wichtigste für so eine Reise:
Visitenkarten mit unserer Websiteadresse und eine Facebookseite für unser Vorhaben.
Da steht der Reise doch eigentlich nichts mehr im weg…
