Es ist an der Zeit sich zu outen. Ich liebe sie, die Sri Lankanische Küche mit ihren 101 Curry Variationen, mit ihren Sambals und Chutneys, mit Rotti, Egghoppers und natürlich absolut unverzichtbar String Hoppers.
Die Sri Lankaner können ebenfalls nicht ohne ihre Curries, zumindest erscheint es mir so, denn Curry bekomme ich nun seit gut 3 Wochen dreimal täglich vorgesetzt. Da gibt es Curry mit Okraschoten, Kartoffeln, Auberginen und roten Zwiebeln, Lauch, Paprika, Mango, Karotten, Kichererbsen, grünen Bohnen, Cashewnüssen, Sardellen, Hühnchen, Rind, Tunfisch, Blumenkohl, Tofu und nicht zu vergessen Dahl. Dahlcurry (auf deutsch Rote Linsen Curry), ist hier ungefähr so unverzichtbar wie Reis und wird bei 9 von 10 Essen zubereitet.

Übehaupt gibt es immer mindestens 3 verschiedene Curries und dazu Reis, Padpadama und etwas Salat. Der Esstisch ist meistens mehr als üppig bestückt und kaum jemand muss befürchten zu wenig abzubekommen. Wenn etwas übrig bleibt, was nicht selten passiert wird das Essen natürlich nicht weggeworfen, sondern an Bedürftige, Menschen wie Tiere, weitergegeben. Deswegen vertragen die Tiere hier auch wesentlich schärferes Essen als der Durchschnitts-Tourist.

Das könnte aber auch damit zusammenhängen, dass sich nur wenige Touristen an die landestypische Küche heran wagen. In die kleinen lokalen Kaschemen in denen wir meistens gegen Mittag oder Abend einfallen, begegnet man natürlich sowieso kaum Touristen.




Aber auch beim Büffet im Hotel ist sowohl morgens, als auch abends die Schlange von hungrigen Menschen vor den interkontinental Speisen deutlich länger als vor den lokalen Speisen, dabei sind die Curris gar nicht mal so scharf – es prickelt halt etwas auf der Lippe und die ersten Tage verbrennt sich noch gehörig den Gaumen, hat man dieses Stadium aber erst einmal überschritten, schmeckt man dank der leichten Schärfe plötzlich völlig neue und sehr differenzierte Nuancen im Essen.
Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, das nur wenige Europäer hier ebenfalls die Landesküche genießen und beim Frühstück scheinen wir tatsächlich die Einzigen zu sein die morgen für morgen fröhlich ihr Dahlcurry mit den Finger essen.
Das Currykarussell beginnt nämlich tatsächlich schon beim Frühstück, neben dem obligatorischen Dahl gibt es in der Regel noch ein Kokossambal, Milchreis oder Stringhoppers und dazu frische Papaya, Ananas, Maracuya, Sternfrucht, Banane, Melone oder Mango. Gilt man als besonders wertgeschätzter Gast bekommt man auch frische Äpfel oder Orangen – da diese importiert werden müssen, sind sie entsprechend teuer im Einkauf und zählen hier zu den exotischen Früchten.


Super geeignet für den kleinen Hunger zwischendurch sind zudem die fast überall in Bakeries und bei Straßenverkäufern erhältlichen Samosas, Fishrolls, Vegetablerottis und Dahlcracker und natürlich der unverzichtbare übersüßte und mit Milchpulver angerührter Instanttee.

Stümmt, seid wir uns für ein paar Tage getrennt haben bin ich immer der einzige Europäer in diesen verführerisch duftenden Kellerlöchern überall an der Straße. Nur mit den Fingern, das klappt immer noch nicht so ganz… 😀
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