Eiscreme Theater in Taksim

Da muss jeder Touri wohl mal durch und so entführt auch duden mich abends um 11:00 ins Taksimviertel und schubst mich mitten in eine kleine Straßentheater Session. Wenigstens gibt´s am Ende ein babig süßes Eis zum schlecken.
Ganz im Ernst Leute… in Sachen Zucker machen die Istanbuler den Indern echte Konkurrenz.

TukTuk to go becomes King of the Road

English translation below
Morgen sind wir auch mal „King of the Road“!
Warum? Der Grund ist nicht sonderlich toll, aber wie immer machen wir das Beste daraus.
Froilein Lumis TukTuk hat einen schwerwiegenden Motorschaden und wird die 700 km weite Strecke von Bilaspur nach Varanasi (teilweise bergig, überwiegende Schotterpiste und Baustelle) mit aller Wahrscheinlichkeit nicht lebend überstehen. Das ist eine ziemlich blöde Sache, zumal der Weg nach Deutschland, ins SCHWARZWALD PANORAMA noch weit ist.
Chanchal der hiesige BAJA Dealer, der zumindest dudens Auto wieder auf Vordermann bringen konnte, hat uns vorgeschlagen, unsere Autos auf einen Truck zu verladen und mit diesem bis Varanasi zu fahren.
Froilein Lumi war sofort Feuer und Flamme und träumt bereits davon, ordentlich mit der „Kampfhupe“ auszuteilen und den ein oder anderen Kriecher auf der Strecke ein bisschen wachzurütteln #Ohropax #LumiSoundTheHorn.
Wir sind gespannt auf die morgige Fahrt und werden wie gewohnt berichten.
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We’ll be kings of the road tomorrow.
Why? The reason isn’t great, but as always, we make the best of it.
Froilein Lumi`s rikshaw/auto has a serious engine failure and isn´t likely to survive the 700 km far route from bilaspur to Varanasi (partly mountainous, great dirt and under construction). This is a pretty stupid thing, especially because the way to Germany, to the blackforest SCHWARZWALD PANORAMA, is still far.
Chanchal the local baja dealer, who could at least fix dudens’s car, suggested to put our autos on a truck and drive them to Varanasi.
Froilein Lumi was immediately fire and flame and she is already dreaming of blowing the „battle horn“ to startle the one or other creeper on the road to Varanasi #earplugs.
We are eagerly waiting for tomorrow’s ride and will report as usual.

Dust in the mouth – die wohl staubigste Etappe unserer Reise

Wir haben es geschafft. Irgendwie, denn ehrlich gesagt habe ich zwischendurch nicht mehr viel von der Straße, geschweige denn dem Gegenverkehr oder duden (der vor mir fuhr) gesehen.

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Noch ist die Sicht weitestgehend gut

Wir wurden bereits in Raipur vorgewarnt und haben sowohl uns als auch unsere Fahrzeuge entsprechend der Strecke vorbereitet. Soll heißen wir haben uns verbarrikadiert und maskiert:

Landschaftlich war unsere Strecke eher öde. Die meiste Zeit ging es schnurgeradeaus Richtung Norden. Dafür war die Tierwelt entlang unserer heutigen Tagesroute um so interessanter.
Kühe, Esel, Ziegen, Schafe, Hunde und vereinzelt auch mal eine Katze, das sind wir gewöhnt. Hinzu kommen noch die kleinen süßen Äffchen, die uns in wäldlicheren Regionen hin und wieder vom Straßenrand aus nachschauen (wir sind natürlich nicht so verrückt für ein „Niedliches Äffchen“-Foto anzuhalten). So blöd bin noch nicht mal ich bei meiner übermäßigen Tierbegeisterung. Am Ende habe ich noch einen randalierenden Affen im TukTuk sitzen und von süß oder niedlich spricht spätestens dann niemand mehr.

Nun aber zurück zum heutigen Tag, da gab es etwas wirklich Außergewöhnliches zu sehen. Vielleicht lag es an der Hitze und dem Staub, vielleicht fühlen sich die großen Paarhufer bei den hiesigen Klimabedingungen zwischen Raipur und Bilaspur an ihre Heimat erinnert, vielleicht hatte ich auch einfach nur einen Sonnenstich oder bin einer Fata Morgana zum Opfer gefallen, aber vielleicht auch nicht und es war wirklich eine Kamel-Karawane, die da friedlich am Highway entlang getrottet ist und sich in keinster Weise vom Staub in der Luft hat stören lassen.

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Die Kamele waren allerdings nicht die einzige tierische Besonderheit auf unserer Route.

Diese Affenart haben wir bisher noch nie gesehen. Sie sind wesentlich größer als ihre Artgenossen aus den Wäldern. Habt ihr eine Ahnung, um welche Affen es sich handeln könnte?

Aufgrund der Straßenverhältnisse und des stetigen Verkehrs war es leider nicht möglich, während der Fahrt anzuhalten, um Fotos machen zu können. Ich habe dennoch mein Bestes gegeben und während der Fahrt mit der rechten Hand, die eigentlich konstant am Gas bleiben muss, Fotos gemacht, ohne mein TukTuk abzuwürgen oder von einem der von hinten herannahenden Autos platt gefahren zu werden.
Die Ergebnisse seht ihr hier – es war nicht ganz einfach. Und wenn ihr euch jetzt fragt, warum ich nicht mit der linken Hand Fotos gemacht habe, dann möchte ich dazu nur so viel sagen: versucht mal, mit der linken Hand (einhändig) aus dem rechten Fenster heraus ein Foto zu schießen, zumal dann, wenn der Auslöseknopf sich in der rechten oberen Ecke des Gehäuses befindet – UNMÖGLICH!!!! Wer’s nicht glaubt, darf gern nach Indien kommen, mein TukTuk fahren und es selbst ausprobieren. 😉

Eine Verschnaufpause mit Tee haben wir uns trotzdem irgendwann gegönnt, auch wenn dies bedeutet hat, das all die langsamen LKWs, die wir mühsam überholt hatten, anschließend wieder vor uns waren. Egal, Pause muss sein und an den pappsüßen Chai haben wir uns inzwischen auch gewöhnt.

Frauenpower in der BAJA Werkstatt

Die ersten 1300 Kilometer liegen hinter uns und gefühlt die Hälfte davon war mehr Schotterpiste als Straße. Das hat unsere Fahrzeuge ordentlich mitgenommen und wir mussten gestern erneut in eine Werkstatt.
Diesmal in eine BAJA Werkstatt, da wir gehofft haben, hier kompetente Hilfe und die dringend benötigten Ersatzteile zu bekommen.
Kompetente Hilfe haben wir erhalten und das von ganz ungeahnter Seite. Preeti Singhal Mundhra ist die Managerin des hiesigen BAJAJ Sparepart- und Werkstattstores und hat unsere Fahrzeuge auf Vordermann gebracht.
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Einige Dinge konnte sie leider nicht austauschen, da die benötigten Ersatzteile nicht vorrätig waren.
Aber auch das war kein Problem für sie. Preeti hat einfach die zuständige Werkstatt in Bilaspur (unserem nächsten Tagesziel) informiert, uns die Adresse in die Hand gedrückt und uns mit den von ihr soweit wie möglich reparierten Fahrzeugen auf die Reise geschickt.
Wir sind unglaublich dankbar, in Preeti eine so hilfsbereite, kompetente und ehrliche Werkstattmanagerin gefunden zu haben (aus Chennai sind wir da ja leider anderes gewöhnt).
Die Tatsache, dass eine Frau, noch dazu in Indien, in diesem typischerweise von Männern dominierten Arbeitsfeld eine leitende Position inne hat, war für uns zusätzlich spannend zu sehen.

Froilein Vergesslich und der Held des Tages

Ja Ja… wenn der Kopf nicht angewachsen wäre, würde ich diesen sicherlich auch das ein oder andere Mal vergessen.

So wie meine Kameratasche heute früh. Zum Glück ist es mir, nachdem wir bereits an der Stadtgrenze von Chennai waren, noch aufgefallen und Karthi (Held des Tages) hat mich auf seinem Motorbike nochmal zurück zum Hotel gefahren, um meine Tasche zu holen – Zeitverlust etwas über eine Stunde.

Der arme duden musste derweil mit beiden Fahrzeugen am Highwayrand warten und eine stetig wechselnde Schar Schaulustiger mit Informationen versorgen.

Warten auf Lumi
duden nutzt die Wartezeit, um unsere Fahrzeuge in Szene zu setzen und um on- wie offline die Werbetrommel zu rühren. Geschickt genutzt, was Lumi da verbockt hat, würde ich sagen.

Ich hatte derweil eine sehr spannende Fahrt durch den morgendlichen Stadtverkehr von Chennai. Mit so einem Bike kommt man wirklich durch jede kleine Gasse oder fährt eben mal über den Gehweg.

An den Fahrstil und das rasante Tempo musste ich trotzdem erstmal gewöhnen. Irgendwann konnte ich die Fahrt dann aber auch genießen und habe die Zeit genutzt, um noch ein paar letzte Einrücke von Chennai und seinen Bewohnern zu erhaschen.

Eine Weiße hinten auf dem Motorbike eines Inders war natürlich mal wieder der Hingucker. Als ich dann an der ein oder anderen Ampel auch noch gewunken habe, um allen mein Mehendi zu zeigen, war die Verwirrung perfekt 😊.

Bleibt nur zu hoffen, dass ich meine Tasche nicht nochmal vergesse, aber manche Missgeschicke passieren, sogar mir, nur einmal – es gibt ja noch zahlreiche Möglichkeiten, neue zu entdecken.

Mein Fazit der Aktion:

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Hero of the day ❤

Karthi, mein Held des Tages. Er hat uns nicht nur aus dem Stadtverkehr von Chennai gelotst, sondern mir auch noch einen Ritt auf seinem Bike und die Wiederbeschaffung meiner Kameratasche ermöglicht.

Ein dickes Dankeschön von Froilein Lumi und bis bald, lieber Karthi.